Herbert-von-Karajan-Straße 1
Berlin, Bundesland Berlin 10785

Deutsche Börse JazzNights 2006/2007
Dieses Konzert wird präsentiert vom rbb kulturradio!

Die letzte Serie der JazzNights in dieser Saisom präsentiert Mc Coy Tyner und Roy Haynes zwei legendäre Figuren des Jazz. Sie live zu erleben ist nicht nur gewissermaßen ein Gebot des Zeitzeugenschutzprogramms, das jeden Fan moralisch schon fast dazu verpflichtet, die immer weniger werdenden Pioniere des modernen Jazz von Angesicht zu Angesicht zu ehren, wann immer sich die Gelegenheit dazu bietet

Er ist einer der letzten Giganten des Jazz, ein Pianist von enormer Klangfülle und Ideendichte, bei dem man oft meint, zwei Pianisten auf einmal zu hören: McCoy Tyner. Als er im Winter 1960 mit gerade mal 22 Jahren in das John Coltrane Quartet eintrat, prägte er mit seinen wuchtigen Quartakkorden und Blockharmonien in der linken und seinem flirrend perkussiven, dabei hoch melodiösen Linienspiel in der rechten Hand sofort den Charakter dieser legendären Gruppe. Als Contranes Musik in sehr viel höhere Sphären zu driften begann und er mit Rashied Ali einen zweiten Schlagzeuger beschäftigte, ging McCoy Tyner eigene Wege. Seither hat er seine harmonisch komplexe und in ihren Farben fortwährend changierende Konzeption ständig weiterentwickelt, auch und gerade gegen den Widerstand der Verhältnisse in den 60er und 70er Jahren. Von elektronischen Tasteninstrumenten ließ er zeitlebens die Finger. Zum authentischen Selbstausdruck, der ihm in der Musik am wichtigsten ist, genügt ihm der Flügel vollkommen. McCoy Tyners pianistische Ausnahmestellung ist auf vielen Platten dokumentiert – vom Solo bis zur Bigband. Wie wohl jeder Jazzpianist artikuliert auch er seine musikalischen Gedanken immer wieder in der Triobesetzung.

Aus den Zeiten des Coltrane-Quartets sind sich McCoy Tyner und der Schlagzeuger Roy Haynes bestens bekannt. Wenn der eigentliche Schlagzeuger Elvin Jones ein Konzert des Coltrane-Quartets nicht mitspielen konnte, weil er wegen irgendwelcher Drogengeschichten im Knast saß, fiel Coltranes erste Wahl immer auf Roy Haynes. Der spielte vielleicht weniger expressiv und rauschhaft als Elvin, dafür boten sein Rhythmusverständnis und sein Taktgefühl andere Vorzüge. Roy Haynes, am 13. März 1925 geboren, spielt noch heute ein wunderbar federndes, pulsierendes, elegantes und doch der Vorhersehbarkeit trotzendes Schlagzeug. Auch als Leader eigener Guppen trat er in seiner Karriere auf. Er saß erst 2005 80jährig im goldschimmernden Hemd beim Jazzfestival JazzBaltica und gastiert nun mit seinem Quartet in der Philharmonie.

Added by mcdustsucker on November 6, 2006

Interested 1