Jüdisches Zentrum Jakobsplatz – Typographische Ortsbesichtigung November 23, 2008

Es gibt wieder ein Jüdisches Zentrum in München: Die Synagoge Ohel Jakob, den Gemeindesaal, eine öffentliche Grundschule, Kindergarten, Jugend- und Kulturzentrum, ein koscheres Restaurant, das Jüdische Museum sowie die Verwaltung und Sozialabteilung der Israelitischen Kultusgemeinde finden in den drei spannenden Gebäudeentwürfen der Architekten Wandel Hoefer Lorch Platz.

Wir wollen diese historische Bereicherung Münchens nun bereits zum zweiten Mal zum Anlass nehmen, mit einer umfassenden Führung durch alle drei Einrichtungen des Jüdischen Zentrums am Jakobsplatz die Grundlagen jüdischen Lebens heute genauso kennenzulernen wie Historie und Ausblick. Verknüpft wird dies mit einer Einführung in hebräische Typografie, bei der wir erste Einblicke in eher ungewohnte Aufgabenstellungen erhalten: Wie spricht sich ein Alphabet aus Konsonanten? Wie entstehen aus einer Konsonantenschrift Druckerzeugnisse? Wie liest sich der Text, der Vokalisationszeichenbedarf? Was sind das überhaupt für Zeichen?

Die Führung durch diesen Tag wird einer der anerkanntesten Experten für jüdische Geschichte und hebräische Typografie übernehmen: Dr. Ittai Joseph Tamari von der Abteilung für Jüdische Geschichte und Kultur am Historischen Seminar der Ludwig-Maximilians-Universität München. Er gewährt uns Einblicke in die erstaunliche Welt einer nahezu unbekannten Schriftkultur, erzählt aus der Entstehungsgeschichte des jüdischen Schriftbildes und zeigt uns wundersame Druckbeispiele, darunter Entwürfe, die Anfang des 20. Jahrhunderts in Deutschland realisiert wurden und bis heute für hebräischen Satz verwendet werden.

Wir wiederholen diese im letzten Jahr ausverkaufte Veranstaltung wegen der begeisterten Rückmeldungen. Das Programm haben wir um eine Diskussion mit dem Direktor des Jüdischen Museums und um die Vorstellung eines Buchprojektes durch Ralf de Jong erweitert.

9.45 Uhr Treffpunkt Haupteingang Jüdisches Zentrum
10 Uhr Begrüßung und Einführung
ca. 10.15 Uhr Besichtigung des unterirdischen Gangs der Erinnerung, der Tagessynagoge und der großen Synagoge
11.30 Uhr Diskussion mit dem Direktor des Jüdischen Museums, Bernhard Purin; anschließend Führung durchs Museum
ca. 13.15 Uhr Mittagspause mit Mittagessen
ca. 14.30 Uhr Besichtigung Jüdisches Zentrum mit Kindergarten und Schule
15 Uhr Hebräische Schriftbilder Vortrag von Dr. Ittai Joseph Tamari
Vorstellung Buchprojekt Ralf de Jong
ca. 16.30 Uhr Zeit für Diskussion der Eindrücke
ca. 17 Uhr Ende

Information
Die Teilnehmer werden gebeten, einen amtlichen Lichtbildausweis bei sich zu führen, alle Herren zusätzlich eine Kopfbedeckung. Die Mitnahme von größeren Taschen oder Gepäck ist leider nicht möglich. Wir bitten um Ihr Verständnis.
Verbindliche Reservierung bis spätestens 12. November 2008 ausschließlich über www.tgm-online.de oder per Fax unter (0 89) 71 53 01.
Gebühr 32 Euro, für tgm-Mitglieder 27 Euro
Großes koscheres Mittagsbuffet 18 Euro (ohne Getränke)
Da die Teilnehmer im Vorfeld gemeldet werden müssen, gibt es keine Tageskasse.