Abrasso April 20, 2006

Ein Türrahmen auf einer leeren Bühne. Im Rahmen steht ein Mann, wartend, wie ein Bild aus vergangener Zeit.

Und doch geschieht es hier und jetzt. Eine Tür erscheint, getragen von einem anderen Mann. Gemeinsam betreten sie den Raum. Alltägliches wird zum wichtigsten Element. Der Umgang der beiden unterschiedlichen Männer, die kleinen Regeln ihres Alltages und die wiederkehrenden Umarmungen. Abrasso. Das Ritual der Umarmung als Dank, als Unterstützung, als Bekenntnis zu menschlicher Nähe.

So bauen sie gemeinsam am schlichten Bühnenbild, bis alles an seinem Ort ist und beginnen zu spielen. Ein altes brasilianisches Volkslied erklingt. Mit der Musik tauchen Erinnerungen auf. Was erst als Überbrückung erscheint, wird immer mehr zur Hommage an den verstorbenen Grossvater, die prägende Figur im Leben der beiden Männer. Sie streifen Geschichten, suchen nach Wörtern und finden immer mehr spielerische Anekdoten aus seinem Leben. Am Ende verabschieden sie sich zum allerletzten Mal von ihm.

Zurück bleibt ein Bild. Ein Bild der zwei Männer mit Tür.

Ein tragisch-komisches Theaterstück von Pierre Byland und der Company Perron 2