Vortrag: Kernel Graphics Interface - ein Ausweg aus dem Grafiktreiber-Chaos December 5, 2006

Das GGI-Projekt hat sich zum Ziel gemacht, ein universelles Grafiksystem für GNU/Linux zu entwickeln, das die verschiedenen existierenden Ansätze (damals svgalib und X, später auch fbdev und andere) vereint, und dabei Inkompatibitäten, Stabilitätsprobleme und anwenderseitige Beschränkungen vermeidet. Einer der Hauptbestandteile ist das Kernel Graphics Interface -- eine saubere, gut durchdachte, und flexible Schnittstelle für Grafikunterstützung im Kernel.

Seinerzeit bestand jedoch wenig Interesse an einer solchen Schnittstelle, und KGI wurde ziemlich schlecht aufgenommen. Mittlerweile jedoch ist Grafikunterstützung im Kernel eine Selbstverständlichkeit geworden (fbdev, DRI/DRM), und die Entwickler machen sich zunehmend Gedanken über eine saubere Architektur -- an dieser Stelle werden GGI und KGI wieder interessant. In meinem Vortrag versuche ich zu verdeutlichen, warum sich ein Blick heute mehr lohnt denn je.

Der Vortrag gibt einen Überblick über die Geschichte und den Stand des Projekts, erläutert die grundlegenden Konzepte, und schneidet die Portierung auf FreeBSD und Hurd an.

Was ist es *nicht*?

Es wird nicht die Installation und Anwendung von KGI erläutert. Auch werden die Schnitstellen und Implementierung nicht im Detail erklärt, sondern nur allgemeine Konzepte.

Der Vortrag beschäftigt sich nicht mit grafischen Oberflächen und ähnlichem, sondern nur mit den Grundlagen der Grafikdarstellung auf Treiberebene. Es gibt auch keine Hilfestellung bei Problemen mit dem X-Server, KDE, etc.

Zielgruppe:
Entwickler und fortgeschrittene Anwender mit Interesse an der Systemarchitektur

Vorkenntnisse:
Funktion und Zusammenspiel der Komponenten (Kernel, X-Server etc.) bei Grafikunterstützung in GNU/Linux und ähnlichen Systemen

Der Referent:
Olaf Buddenhagen, geboren 1980. Seit frühen Jahren Interesse zunächst an Elektronik allgemein, dann Computerhardware und schließlich auch Software. Folgerichtig Studium der Technischen Informatik, an der FHTW Berlin. Diplomarbeit geplant zur Portierung von KGI auf Hurd. Stärke vor allem in theoretischen Betrachtungen, immer bemüht, das Gesamtbild, den tatsächlichen Nutzen zu sehen. Interesse im Bereich Sofware hauptsächlich im Betriebssystem- und Oberflächen-Design, Schwerpunkt Usability und Effizienz.

Eintritt frei!

Official Website: http://store.newthinking.de/veranstaltungen/vortrag-kgi051206/